Das Studium ist für viele Studierende der erste Schritt in die
Berufswelt. Schon bei der Studienwahl ist oftmals das strikte
Auswahlverfahren die erste Hürde, die mit (Leistungs-)druck einhergeht.
Nach Einführung der neuen Hochschulreform vor 20 Jahren hat, unter
anderem,
die Wettbewerbsfähigkeit und die Stoffdichte an den Hochschulen
zugenommen. Um unter normalen Bedingungen den Studienalltag bewältigen
zu können, greifen Studierende neben Energydrinks und Koffeintabletten
auch zu verschreibungspflichtigen und illegalen Substanzen, die über den
Sammelbegriff «Neuroenhancer» zusammengefasst werden. Studien zeigen,
dass vor allem Subtanzen zur Stressregulierung konsumiert werden. Neben
Cannabis werden häufig Schlaf- und Beruhigungsmittel mit dem Ziel „um
besser abschalten zu können“ und „um besser einschlafen zu können“
eingenommen. Studien verweisen zudem auf ein zu hohes Stresslevel im
Studium, was nicht selten zu Schlafstörungen und anderen psychischen
Belastungen führt. Demnach besteht ein Bedarf an Hochschulen strukturell
etwas zu ändern und gleichzeitig die Kompetenzen im Umgang mit Stress
zu stärken. Studierende sind neben Auszubildenden die Zukunft der
Arbeitswelt und von entsprechend gestärkten Studierenden profitieren
letztendlich alle.
Autorin: Angela Schmidt, BSc Gesundheitsförderung und Prävention, in Kooperation mit der Fachstelle für Suchtprävention Berlin GmbH