Laut Bundesamt für Statistik fühlt sich rund 1/3 der Schweizer Bevölkerung ab 65 Jahren einsam. Einsamkeit ist nicht nur unangenehm, sondern hat auch schwerwiegende gesundheitliche Folgen. Forscher fanden heraus, dass Einsamkeit über einen längeren Zeitraum gleich schädlich ist wie Tabakkonsum oder Übergewicht.
Im Rahmen meiner Bachelorarbeit suchte ich nach Ansätzen und Strategien zur Förderung der sozialen Teilhabe älterer Menschen. Zudem identifizierte ich Angebotslücken der Gesundheitsförderung in der Schweiz.
Grundsätzlich zeigte sich, dass viele Angebote zur Prävention von Einsamkeit in der Schweiz eher aktive Seniorinnen und Senioren ansprechen. Die sogenannten «vulnerablen Personen», zu denen bspw. pflegeabhängige Menschen oder Personen mit Migrationshintergrund gehören, werden nicht oder nur schlecht erreicht. Sie könnten jedoch am meisten von den Angeboten profitieren. Um an diese Personen heranzukommen, gibt es keine «einzig richtige» Lösung. Unterschiedliche Ansätze, wie z.B. Hausbesuche, Selbsthilfegruppen, die Nutzung von neuen Technologien sowie Generationenprojekte, weisen grosses Potential auf. Lokale Angebote sprechen vulnerable ältere Menschen zudem besser an als grosse Kampagnen. Weiter soll die Zusammenarbeit mit Freiwilligen gefördert werden und eine bessere Vernetzung von Fachleuten und Organisationen angestrebt werden.
Autorin: Tatjana Drescher, BSc Gesundheitsförderung und Prävention