27.04.2021 Medienmitteilung Nationale Demenzkonferenz 2021: «Möglichkeiten und Grenzen von Demenzprävention»

Medienmitteilung 27. April 2021


Möglichkeiten und Grenzen von Demenzprävention, Nationale Demenzkonferenz, 29. April 2021, online


Kann man der Alzheimer-Krankheit und anderen Demenzformen vorbeugen? Ist es möglich, das Auftreten dieser Krankheit zu verhindern, zum Beispiel durch einen gesunden Lebensstil? Diese Fragen diskutieren Fachleute an der ersten Nationalen Demenzkonferenz, die am 29. April 2021 online stattfindet. Im Fokus steht die Prävention: Angesichts der Tatsache, dass nach wie vor keine Heilung dieser Krankheiten existiert und mit Blick auf die Gesundheitskosten sind präventive Massnahmen äusserst relevant.

In der Schweiz sind 144'300 Personen an Alzheimer oder anderen Demenzformen erkrankt. Das Alter gilt als Hauptrisikofaktor, und die Lebenserwartung der Bevölkerung in der Schweiz nimmt weiterhin zu. Jährlich erkranken mehr als 30'900 Personen. Bis zum Jahr 2050 werden voraussichtlich rund 315'400 Personen von dieser neurodegenerativen Erkrankung betroffen sein. Ein Medikament, das die Krankheit heilen könnte, existiert immer noch nicht.


Herausforderung für Politik und Gesellschaft


«Diese Entwicklung stellt für die Politik eine Herausforderung dar, dies sowohl bezüglich der Sozialpolitik wie auch der Organisation und Finanzierung unseres Gesundheitssystems», sagt Catherine Gasser, Zentralpräsidentin von Alzheimer Schweiz. Im Jahr 2019 haben in der Schweiz Demenzerkrankungen Gesamtkosten in der Höhe von 11.8 Milliarden Franken verursacht, davon 6.3 Milliarden zulasten des Gesundheitssystems.

Ursula Zybach, Präsidentin von Public Health Schweiz, verweist auf die öffentliche Gesundheit insgesamt: «Die ganze Gesellschaft ist betroffen» sagt sie. «Es ist wichtig, dass alle Aspekte dieser Krankheit breit diskutiert werden.» Aus diesem Grund haben Alzheimer Schweiz und Public Health Schweiz gemeinsam die Nationale Demenzkonferenz ins Leben gerufen: «Damit schaffen wir einen Rahmen, um den Austausch zwischen Forschung und Praxis langfristig zu fördern», so Ursula Zybach. Die erste Ausgabe der Nationalen Demenzkonferenz findet am 29. April 2021 online statt.


Prävention im Zentrum


Im Fokus der Konferenz steht dieses Jahr die Prävention. Hilft ein gesunder Lebensstil, die Krankheit zu verhindern oder hinauszuzögern, indem man mit dem Rauchen aufhört, sich regelmässig körperlich betätigt oder auf die Qualität seines Schlafes achtet? Halten Antidementiva-Medikamente ihr Versprechen, und können sie das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen? Wie wird Demenz diagnostiziert, und welchen Stellenwert hat die Frühdiagnostik, wenn es derzeit keine Heilung für diese Erkrankung gibt? Renommierte Expert/innen werden Herausforderungen bei der Diagnose von Demenz sowie unterschiedliche Therapieoptionen beleuchten. Technische Unterstützungshilfen und Aspekte einer guten Lebensqualität für Menschen mit Demenz kommen ebenso zur Sprache wie gute Beispiele aus der Praxis. Das Interesse am Thema ist gross: Bereits haben sich 500 Personen an die Konferenz angemeldet.


Die Nationale Demenzkonferenz (NDK) ist die grösste nationale Konferenz für Demenz in der Schweiz, an der sich Fachleute aus Forschung und Praxis einmal jährlich treffen. Die NDK stellt jedes Jahr einen anderen Aspekt der Demenz ins Zentrum und fördert den interdisziplinären Austausch. Sie richtet sich an Fachpersonen und die interessierte Öffentlichkeit. Die NDK wird gemeinsam von Alzheimer Schweiz und Public Health Schweiz organisiert. Aufgrund von Covid-19 findet die Konferenz dieses Jahr online statt.