Verbesserung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen: Wo bestehen Lücken?

Ein zentrales aktuelles Engagement von Public Health Schweiz betrifft die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Die psychische Gesundheit junger Menschen in der Schweiz verschlechtert sich seit Jahren. Der Zukunftsrat U24 und die Eidgenössische Kommission für Kinder- und Jugendfragen (EKKJ) haben kürzlich fundierte Empfehlungen formuliert, wie Politik und Gesellschaft darauf reagieren sollten. Viele dieser Empfehlungen betreffen auch Bereiche, in denen bereits staatliches oder zivilgesellschaftliches Engagement besteht – allerdings fehlt es oft an Koordination. Das BAG hat uns deshalb beauftragt, im Rahmen eines Mandats die Umsetzung dieser Empfehlungen zu analysieren.

In dem vom BAG beauftragten Mandat analysieren wir derzeit die Umsetzung der Empfehlungen des Zukunftsrats U24 und der Eidgenössischen Kommission für Kinder- und Jugendfragen (EKKJ). Ziel ist es, bestehende Massnahmen zu erfassen, Angebotslücken zu identifizieren und gemeinsam mit relevanten Akteuren – insbesondere Kantonen, Bundesstellen und NGOs – prioritäre Handlungsfelder herauszuarbeiten. Wir erfassen systematisch, welche Empfehlungen des Zukunftsrats und der EKKJ bereits umgesetzt wurden, wo Lücken bestehen und welche Zielgruppen bisher nicht erreicht werden. Dazu haben wir eine Umfrage bei Bundesämtern, kantonalen Stellen und weiteren Institutionen durchgeführt, deren Ergebnisse derzeit ausgewertet werden.

Kernstück dieses Prozesses ist ein runder Tisch, der am 28. Mai 2025 stattgefunden hat. Die Resultate – inklusive der Analyse, warum gewisse Angebote nicht genutzt oder nicht bekannt sind – fliessen in einen Schlussbericht an das BAG. Dieser wird auch an der Swiss Public Health Conference im September in Lugano öffentlich vorgestellt, gemeinsam mit dem neuen OBSAN-Bericht zur psychischen Gesundheit.

Wichtig ist: Public Health Schweiz wird sich auch über das Mandat hinaus langfristig mit diesem Thema beschäftigen. Die Ergebnisse und Vernetzungen aus dem Mandat fliessen direkt in den Aufbau einer Allianz für die psychische Gesundheit junger Menschen (Allianz Youth Mental Health) ein – ein Zusammenschluss, der sich nach unserer grossen Tagung im März 2023 gebildet hat. Diese Allianz entwickelt sich auf breiter Basis weiter unter Einbezug zahlreicher wichtiger Akteure aus Wissenschaft und Praxis, insbesondere auch von Vertreter:innen der jungen Generation. Die enge Zusammenarbeit und breite Vernetzung sind zentrale Pfeiler unserer zukünftigen Arbeit – und der Schlussbericht wird auch als Grundlage für die Aktivitäten der Allianz dienen.