Room
2ème
étage - E230
Theme
Mental Health
Title
Überwachung
und Management der psychischen Gesundheit im digitalen Zeitalter: Chancen und
Risiken
Chair
Jan Willem Nieuwenboom
Affiliation
University
of Applied Sciences Northwestern Switzerland
Co-authors
- Ronia Shiftan
- Agnes von Wyl
Abstract
Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die psychische Gesundheit sind ein Thema, das breit diskutiert wird. Es gibt bereits eine Vielzahl von Veröffentlichungen, die sich mit der Digitalisierung im Zusammenhang mit dem Einfluss sozialer Medien auf das psychische Wohlbefinden oder neuen Bedrohungen wie Cyber-Mobbing befassen. Die COVID-19-Pandemie hat das Bewusstsein dafür geschärft, wie die Qualität von Beziehungen, ob privat oder beruflich, beeinträchtigt werden kann, wenn Online-Treffen die einzige Möglichkeit sind, in Kontakt zu bleiben. Neben dieser "dunklen Seite" des digitalen Zeitalters wurden jedoch auch neue Chancen und Möglichkeiten beobachtet. Im Hinblick auf die psychische Gesundheit gehören dazu auch die Prävention und Intervention, z. B. über Mobiltelefone. Der Begriff "E-Mental Health" hat sich zu einem Fachbegriff entwickelt, der internetbasierte Interventionen im Rahmen der psychischen Gesundheitsversorgung beschreibt. Sie umfassen ein breites Spektrum elektronischer Dienste (z. B. Selbsthilfe, psychoedukative Informationen, virtuelle Realität, Psychotherapie per Videokonferenz, Beratung usw.), die zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt werden, z. B. zur Vorbeugung oder Behandlung häufiger psychischer Störungen wie Angststörungen und Depressionen. Solche Interventionen stellen eine sehr gute Möglichkeit dar, Patienten zu erreichen, die mit herkömmlichen Versorgungsansätzen bisher nicht gut erreicht werden können, sei es aus Gründen eingeschränkter Mobilität, aus Angst vor Stigmatisierung oder Scham oder einfach aufgrund regionaler Unterversorgung. Vor dem Hintergrund eines wachsenden Behandlungsbedarfs sind diese Interventionen auch insofern vielversprechend, als sie einen Ausgleich für die begrenzten Ressourcen schaffen. Was die Wirksamkeit dieser Interventionen betrifft, so gibt es immer mehr Literatur, die diese Wirksamkeit belegt. Viele dieser Interventionen beinhalten auch die Selbstüberwachung des psychischen Zustands durch die Patienten. Der Erfolg hängt jedoch auch von bestimmten Voraussetzungen ab, wie einer gültigen Diagnose, der Akzeptanz und Angemessenheit bei der Patienten-Zielgruppe und dem Datenschutz. Außerdem wird eine gute Überwachung und Kontrolle des Therapieprozesses empfohlen. In Ländern, in denen die digitale Gesundheitsversorgung noch in den Kinderschuhen steckt, wie in der Schweiz, bleibt die Akzeptanz von E Mental Health unter Fachleuten wie Psychotherapeuten ein Problem, wie Braun et al. (2022) in einer Analyse einer Querschnittsbefragung unter Psychotherapeuten in Deutschland und der Schweiz zeigen. Am geringsten war die Akzeptanz bei nicht-geleiteten Interventionen, obwohl diese Interventionen vielversprechend sind, um insbesondere jugendliche Patienten zu erreichen.
Es gibt einige Hinweise darauf, dass die Akzeptanz seit der COVID-19-Pandemie gestiegen ist. Im Workshop mit Jugendlichen in Bern (Mai 2023), der von der Expertengruppe Kinder und Jugend in Zusammenarbeit mit der Expertengruppe Psychische Gesundheit organisiert wurde, wurde der Nutzen von digitalen Interventionen diskutiert. Eine der Empfehlungen war die frühzeitige Prävention und die Förderung von niedrigschwelligen Diensten für Jugendliche. Obwohl nicht ausdrücklich empfohlen, wurde in den Workshops die Rolle der sozialen Medien als vielversprechendes Mittel zur Erweiterung des Kreises junger Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen angesprochen. Daher scheint es angebracht, das Potenzial digitaler Interventionen bei der Überwachung und Verwaltung der psychischen Gesundheit zu erörtern. Wir stellen uns einen Rahmen vor, in dem wissenschaftliche Ergebnisse und praktische Erfahrungen in einer fruchtbaren Diskussion zusammengeführt werden können. Um dies zu erreichen, werden die Mitglieder der Expertengruppe für psychische Gesundheit in drei Kurzvorträgen Erfahrungen und empirische Ergebnisse zu diesem Thema vorstellen.
Die Teilnehmer sind aufgefordert, folgende Fragen zu diskutieren:
- Welches Potenzial hat die Digitalisierung im Hinblick auf die psychische Gesundheit? Welches sind die Chancen und Möglichkeiten?
- Was sind die Risiken und Herausforderungen (technisch, ethisch, politisch...) und wie sollten diese bewältigt werden?
- Wie werden E-Mental-Health-Dienste von Fachleuten erlebt?
- Welche Strategien und Verfahren sollten im Bereich der E-Mental Health eingeführt werden?
Die Teilnehmer werden die Diskussionen reflektieren, und die Ergebnisse werden für eine spätere Wiederverwendung gespeichert.
The authors conclude that despite solid evidence of the efficacy of E-Mental Health Services the acceptance was moderate and depends on a variety of factors and is dependent on the kind of service offered. There were concerns regarding the effectiveness of the therapy and the upholding of a therapeutic alliance and acceptance was the lowest